Offener Brief Gabriel
ProWoc/o Marietta
65391 Wollmerschied
OFFENER BRIEF
Herrn
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
Scharnhorststr. 34-37
10115 Berlin
Frau
Bundesministerin für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Barbara Hendricks
Postfach
11055 Berlin
Herrn
Minister Tarek Al-Wazir
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden
Frau
Ministerin Priska Hinz
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden
Herrn
Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises Burkhard Albers
Heimbacherstr. 7
65307 Bad Schwalbach
Herrn
Landrat Günter Kern
Kreisverwaltung Rhein-Lahn
Insel Silberau 1
56130 Bad Ems
23.05.2014
Sehr geehrter Herr Minister Gabriel,
sehr geehrte Damen und Herren,
Zeit ist Geld und Geld bestimmt unser aller Zukunft. Oder nicht? Dass die Kostengünstigkeit des Atomstroms uns im Moment der Katastrophe tatsächlich überhaupt nichts mehr bedeutet, hat uns Fukushima deutlich gemacht.Wie der schon in den 70er Jahren bekannt gewordene Spruch der Navajo-Indianer Nordamerikas, dass „man Geld nicht essen kann“ besagte.
Deswegen wollen wir die Energiewende sagt die Bundesregierung und Deutschland befindet sich in Zeiten der Energiewende – landauf landab geht die Kunde von der Wende in der Energiepolitik. Es ist keine frohe Kunde. Es ist eine Schlacht um Preise, Trassen, Aktienkurse. Auf der Seite des Geldes und der Macht. Auf der anderen Seite die Reaktion der Bevölkerung: Angst vor Stromtrassen neben dem Schlafzimmerfenster, vor Autotrassen durch unberührte Natur, vor Windrädern, die die Tiere und Pflanzen vertreiben. Gier der notleidenden Kommunen am Energierausch zur Heilung defizitärer Haushalte teilzunehmen, stille Teilnahme von Investoren, die partizipieren, solange der Kurs nach oben geht.
Energiewende heißt momentan in Deutschland Goldgräberstimmung versus Angst vor feindlicher Übernahme des unmittelbaren Lebensraums. Energiewende heißt pro oder contra Windrad, Grün gegen Konservativ.
Wer spricht hier von Wende – es ist mehr eine Umschichtung, Verschleierung, überflüssige Diskussion unehrlicher politischer Absichten. Eine Wendeschleife im Höchstfall.
Die Bürger vor Ort sind aber vor die Wahl gestellt, entweder die Gemeindekasse oder die von ihnen geliebte Umwelt zu retten, Volksvertreter teilen mit was sie „glauben“ und in der überörtlichen Presse debattiert man nur noch darüber, wer von den vergünstigten Industrie-Strompreisen profitieren sollte.
Uns Bürgern, die ihre Zeit ihrer Umwelt, wie auch dem Schutz ihrer Umwelt mit bspw. diesem Brief opfern, präsentieren sich 2 Betonkopf-Fronten – pro und contra Windkraft. Dabei sind gerade die um ihre Umwelt besorgten Bürger bestimmt keine Gegner alternativer Energien und respektvollen Umgangs mit unserem Planeten. Sie empfinden das politische Vorgehen und die jeweilige Durchsetzung der Interessen jedoch als punktuell oder allgemein nicht durchdacht. Von einer Wende erwartet man einen Plan mit nachvollziehbarer langfristiger Blickrichtung– und nicht die Spaltung der Bürgerschaft aufgrund zufälliger regionaler und finanzieller Gegebenheiten.
Wir sind bereit und helfen gerne!
Mit freundlichen Grüßen