Grenzweg Wanderung
Am Sonntag, 30.03.2025 fand eine vom Ortsbeirat Wollmerschied organisierte historische Grenzwanderung unter Führung von Mitgliedern der Weiseler Forschungsgruppe statt. Margit Göttert, Renate Knecht, Theo Dillenberger und Hermann Knecht machten sich die Arbeit, die historischen Grenzsteine zu finden, zu reinigen, teilweise wieder aufzustellen und den geschichtlichen Hintergrund zu erforschen. So erfuhren die gut 30 Teilnehmer der Wanderung interessante Geschichten rund um die historischen und heutigen Besitzverhältnisse, Grenzstreitigkeiten und Tauschgeschäfte. Schon im Mittelalter waren für die Dorfbewohner ihre Gemarkungsgrenzen von existenzieller Bedeutung. Feld, Wald und Wiesen bildeten ihre wichtigste Ernährungsgrundlage. Da es damals noch keine GPS- Daten gab, mussten die Gemarkungsgrenzen genau gekennzeichnet und immer wieder geprüft, bestätigt, aufgefrischt und von Generation zu Generation mündlich vor Ort oder auch durch schriftlich festgelegte und beurkundete Beschreibungen weitergegeben werden. Dies geschah durch regelmäßige Grenzbegehungen. Unzählige Konflikte um Grenzüberschreitungen, Grenzstreitigkeiten und daraus resultierende Gewalttätigkeiten, Verwüstungen, Diebstähle und andere Verstöße sind vor allem in den Akten des Hessischen Staatsarchives in Wiesbaden enthalten. Die Grenzwanderung am vergangenen Sonntag auch mit einigen Bürgern aus dem benachbarten Lipporn blieb durchweg friedlich. Da es früher üblich war, dass es nach einem solchen Grenzgang ein gemeinsames Essen und Trinken, einen „Imbs“ gab, ließ es sich der Wollmerschieder Ortsbeirat nicht nehmen, diesen im ehemaligen Schulhof auszurichten, zu dem auch noch einige Wollmerschieder kamen, die den Grenzweg nicht mitwandern Konnten. Zur Stärkung gab es reichlich selbstgebackenen Kuchen, Grillwürstchen, sowie warme und kalte Getränke.
Da am 08.03.2025 ein Ehepaar in Wollmerschied durch einen Hausbrand alles verlor, entschied sich der Ortsbeirat, die gesamten Spendeneinahmen diesem Ehepaar zugutekommen zu lassen. Auch dank der Unterstützung der Bäckerei Laquai und der Metzgerei Bayer konnte der Familie ein ordentlicher Betrag übergeben werden.

